Fliessbild

Das Fliessbild (genauer: Verfahrensfliessbild) zeigt die Beziehung zwischen den wichtigsten Geräten und Strömen innerhalb einer verfahrenstechnischen Anlage. Es wird aus systemischer Sicht erstellt, wobei nur betrachtet wird, was in das System eintritt und was es im → stationären Zustand verlässt. Die Annahme eines stationären Zustands vereinfacht die Darstellung, da zeitabhängige Veränderungen und damit verbundene Differentialgleichungen nicht berücksichtigt werden müssen.


Das Fliessbild ist Teil der → Technischen Dokumentation.


Elemente des Fliessbildes

Ein gut durchdachtes und sauber ausgeführtes Fliessbild ist weit mehr als eine Skizze: Es ist oft die halbe Arbeit in der Prozessentwicklung, weil es Fehlerquellen sichtbar macht, Optimierungspotenziale aufzeigt und die Umsetzung beschleunigt. Deshalb lohnt es sich, bereits in der Konzeptphase sorgfältig und systematisch an das Fliessbild heranzugehen.

Apparate, Maschinen, Schlüsselelemente

Alle wichtigen Apparate wie Reaktoren, Pumpen, Wärmetauscher, Kolonnen, Verdichter, Rührwerke und Behälter werden symbolisch dargestellt.

Verfahrensschritte

Die verschiedenen Phasen des Prozesses wie Mischen, Reaktion, Trennung, Verdampfung oder Filtration sind klar ersichtlich.

Stoffströme, -Daten

Die Flüsse der Rohstoffe, Zwischen- und Endprodukte sowie die Energieflüsse (z.B. Dampf, Elektrizität, Kälte) werden durch Linien und Pfeile dargestellt. Pfeile geben die Flussrichtung an.

Stoffdaten umfassen zentrale physikalisch-chemische Eigenschaften der Ströme wie Temperatur, Druck, Durchflussrate, Konzentration, Aggregatzustand sowie – insbesondere bei Membranprozessen – → Viskosität und → osmotischer Druck.

Nummerierung und Benennung

Zur eindeutigen Identifikation sind alle Apparate, Maschinen und Leitungen nummeriert oder beschriftet.

Bell-Zahl

Ein erster Hinweis auf die Anzahl der theoretisch möglichen Fliessbilder für die vollständige Trennung einer Mischung aus n Komponenten ermittelt man mit der → Bell-Zahl.