Standard-3A

Die 3-A Standards sind Richtlinien, die von der Organisation 3-A Sanitary Standards, Inc. ( → 3-A-SSI ) entwickelt wurden. Sie definieren Anforderungen an die Gestaltung, Herstellung und Reinigung von Anlagen und Komponenten, die in hygienekritischen Branchen (Lebensmittel-, Getränke-, Pharmaindustrie) eingesetzt werden. Die Standards zielen darauf ab, die Produktsicherheit, Qualität und Hygiene zu gewährleisten.

Die Hygienerichtlinien verlangen, dass Lebensmittel vor Kontamination, etwa durch Keime, geschützt werden. Alle Kontaktflächen müssen gereinigt oder sterilisiert werden können. Manche Teile müssen zudem leicht zerlegbar sein, um eine manuelle Reinigung zu ermöglichen.

Systeme müssen so konstruiert sein, dass sie entweder manuell oder durch automatische Reinigungsverfahren (CIP – Cleaning in Place) gründlich gereinigt werden können.

3-A SSI bewertet das hygienische Design von Anlagen und Unternehmen. Wenn ein Unternehmen oder Gerät die Prüfung besteht, erhält es ein Zertifikat mit Prüfzeichen. Die Richtlinien von 3-A SSI sind in vielen Ländern und bei zahlreichen Lebensmittelherstellern anerkannt.

Sind Standards bindend?

Standards sind in der Regel keine Gesetze, sondern "empfohlene Normen" oder "technische Vorgaben", die bestimmte Anforderungen und Kriterien definieren. Sie werden von Fachorganisationen oder Industrieverbänden entwickelt und sollen eine einheitliche Vorgehensweise oder Qualität sicherstellen.

Obwohl Standards rechtlich nicht bindend sind, können sie in bestimmten Kontexten dennoch gesetzliche Bedeutung erlangen. Ein Gesetz oder eine Verordnung kann auf einen Standard verweisen, sodass die Einhaltung des Standards dann eine gesetzliche Pflicht wird. In diesem Fall ist der Standard indirekt rechtsverbindlich.

Unternehmen können in ihren Verträgen Standards als Grundlage für Qualitätsanforderungen oder Sicherheitsvorgaben festlegen, sodass deren Einhaltung vertraglich verpflichtend ist.

CE-Kennzeichnung

Ein Beispiel für den Einfluss von Standards auf gesetzliche Regelungen ist die "CE-Kennzeichnung". Hier müssen Produkte, die in der EU verkauft werden, bestimmte Sicherheits- und Qualitätsstandards erfüllen, um als sicher und unbedenklich zu gelten. Diese Standards sind in der Regel technische Normen und können über die CE-Kennzeichnung auch rechtlich relevant werden.


Siehe auch: → ASME BPE