Das Zetapotenzial ist ein Mass für das elektrische Potenzial an der Grenzfläche zwischen einer festen Oberfläche und einer Flüssigkeit und steht im Zusammenhang mit der Stabilität von kolloidalen Suspensionen. Ein Kolloid ist ein Gemisch, bei dem eine Substanz in einer anderen in kleinen Teilchen dispergiert ist, wobei es sich um feste, flüssige oder gasförmige Teilchen handeln kann. Das Zetapotenzial ist der Unterschied im elektrischen Potenzial zwischen der Oberfläche der dispergierten Teilchen und der Masse der Flüssigkeit.
Das Zetapotenzial wird durch die Ladung der Teilchen und die Ionenstärke der umgebenden Flüssigkeit bestimmt. Positiv geladene Teilchen haben ein positives Zetapotenzial, während negativ geladene Teilchen ein negatives Zetapotenzial haben. Die Grösse des Zetapotenzials ist ein Mass für die Stabilität des Kolloids, wobei ein hohes Zetapotenzial auf ein stabileres Kolloid und ein niedriges Zetapotenzial auf ein weniger stabiles Kolloid hindeutet.
Das Zetapotenzial kann mit verschiedenen Techniken gemessen werden, z. B. mit der elektrophoretischen Mobilität, dem Strömungspotenzial und der Laser-Doppler-Elektrophorese. Das Zetapotenzial ist ein wichtiger Parameter in vielen Bereichen, z. B. in der Chemie, Biologie, Materialwissenschaft und Technik, da es die Stabilität, die Rheologie und das Verhalten von kolloidalen Suspensionen und Emulsionen beeinflussen kann. Es kann auch eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung, Optimierung und Kontrolle von Prozessen spielen, die kolloidale Suspensionen beinhalten, wie z. B. bei der Herstellung von Kosmetika, Arzneimitteln und Lebensmitteln.