Trübung

Trübung entsteht durch: Partikel in Suspension (z. B. Feststoffe, Emulsionen, Mikroorganismen), Streuung und Absorption von Licht durch diese Partikel. Grössenbereich der Partikel: meist 0,001 bis 100 µm (Kolloide bis grobe Partikel). Die Trübung wird in Nephelometrischen Trübungseinheiten (NTU) oder Formazin-Trübungseinheiten (FTU) gemessen.

Bedeutung der Trübung in der Verfahrenstechnik

Lebensmittelindustrie

Milch, Fruchtsäfte, Bier und Wein enthalten trübende Partikel und/oder Kolloide.

Wasser- und Abwassertechnik

Trübung ist ein Indikator für Wasserqualität (z. B. Sedimente, Mikroorganismen). Reduzierung der Trübung durch Koagulation, Sedimentation, Filtration oder Ultrafiltration.

Pharma- und Biotechnologie

Trübung kann auf Bakterienwachstum oder Verunreinigungen hinweisen. In Fermentationsprozessen wird die Zellkonzentration durch optische Dichtemessung (OD600) überwacht.

Chemische Verfahrenstechnik

Emulsionen und Suspensionen führen zu Trübungen in chemischen Prozessen.

Messung der Trübung

Nephelometrische Methode

Lichtstreuung an Partikeln wird gemessen. Einheit: NTU (Nephelometric Turbidity Units). Anwendung: Wasserqualität, Getränkeindustrie.

Absorptionsmethode

Absorption von Licht durch Partikel. Einheit: E/m oder OD (Optische Dichte). Anwendung: Fermentation, Zellwachstumsmessung.

Laser- und Streulichtmessung

Online-Überwachung der Partikelgröße und -konzentration. Anwendung: Prozesskontrolle in Chemie- und Pharmaindustrie.

Verfahren zur Reduzierung der Trübung

Membranfiltration

Filtration (Mikrofiltration, Ultrailtration, Nanofiltration): Zur Entfernung von Partikeln, Mikroorganismen, Kolloiden, gelösten Stoffen die Nachtrübungen verursachen.