Phasenwärme

In der Verfahrenstechnik bezeichnet latente Wärme (oder auch latente Enthalpie) die Energiemenge, die bei einem Phasenübergang eines Stoffes (z.B. von fest zu flüssig, flüssig zu gasförmig oder umgekehrt) aufgenommen oder abgegeben wird, ohne dass sich die Temperatur des Stoffes ändert. Diese Energie ist "latent" (verborgen), da sie nicht durch eine Temperaturänderung, sondern durch den Phasenwechsel sichtbar wird.

Es gibt verschiedene Arten von latenter Wärme, abhängig vom Phasenübergang:

Schmelzwärme (Latente Schmelzenthalpie)

Die Energiemenge, die benötigt wird, um einen Feststoff bei seinem Schmelzpunkt in eine Flüssigkeit umzuwandeln. Beispiel: Das Schmelzen von Eis zu Wasser.
→ Schmelzenthalpie

Verdampfungswärme (Latente Verdampfungsenthalpie)

Die Energiemenge, die benötigt wird, um eine Flüssigkeit bei ihrem Siedepunkt in einen Gaszustand zu überführen. Beispiel: Das Verdampfen von Wasser zu Wasserdampf.
→ Verdampfungsenthalpie

Sublimationswärme (Latente Sublimationsenthalpie)

Die Energiemenge, die benötigt wird, um einen Feststoff direkt in einen Gaszustand zu überführen, ohne durch den flüssigen Zustand zu gehen. Beispiel: Das Sublimieren von Trockeneis (festes CO₂) zu Kohlendioxidgas.

Kondensationswärme (Latente Kondensationsenthalpie)

Die Energiemenge, die bei der Kondensation eines Gases zu einer Flüssigkeit freigesetzt wird. Beispiel: Das Kondensieren von Wasserdampf zu Wasser.

Erstarrungswärme (Latente Erstarrungsenthalpie)

Die Energiemenge, die bei der Erstarrung einer Flüssigkeit zu einem Feststoff freigesetzt wird. Beispiel: Das Gefrieren von Wasser zu Eis.