Die Allergen-Nomenklatur ist ein international standardisiertes System zur Benennung von Allergenen, das von der World Health Organization (WHO) und der International Union of Immunological Societies (IUIS) festgelegt wurde. Es dient dazu, Allergene einheitlich zu identifizieren und wissenschaftlich zu klassifizieren.
Aufbau der Allergen-Nomenklatur
Ein Allergenname besteht aus drei Hauptbestandteilen:
Erster Teil (Genus, Gattung) – Die ersten drei Buchstaben stammen vom lateinischen Namen der Pflanze oder des Organismus, aus dem das Allergen stammt.
Zweiter Teil (Spezies, Art) – Die nächsten Buchstaben stehen für die Art des Organismus.
Dritter Teil (Nummerierung) – Eine Zahl, die das Allergen innerhalb der Art eindeutig identifiziert.
Beispiel:
Ara h 1
Ara = Gattung „Arachis“ (Erdnuss)
h = Art „hypogaea“
1 = Erstentdecktes Allergen dieser Spezies
Weitere Beispiele:
Jug r 1 → Walnuss (Juglans regia), erstes bekanntes Allergen
Cor a 9 → Haselnuss (Corylus avellana), neuntes identifiziertes Allergen
Pru du 3 → Mandel (Prunus dulcis), drittes identifiziertes Allergen
Allergen-Klassen nach Funktion
Allergene sind meist Proteine mit bestimmten biochemischen Eigenschaften. Sie werden in verschiedene Gruppen eingeteilt:
Speicherproteine (Globuline, Albumine). Kommen in Samen und Nüssen vor, stabil gegenüber Hitze und Verdauung.
Beispiele: Ara h 1, Ara h 3 (Erdnuss), Cor a 9 (Haselnuss), Jug r 4 (Walnuss)
Lipid-Transfer-Proteine (LTPs)
Hitzestabil, oft starke Allergene, häufig in Früchten, Nüssen und Samen